Angst und Panik bei Hunden

ANGST UND PANIK bei unseren Hunden.

 

Zugegeben, kein sehr einfaches Thema, insbesondere nicht, wenn unsere Hunde ängstliche und panische Verhaltensweisen zeigen. Jedoch sind wir gerade in solchen Situationen sehr, sehr stark gefordert, um sie zu unterstützen!

 

Zunächst einmal, Ängste und Frucht sind tatsächlich überlebensnotwendige Verhaltensweisen. Denn, sie warnen vor Gefahren und Risiken. Damit werden adäquate Reaktionen auf gefährliche Situationen gewährleistet. Es geht ganz einfach gesagt „ums Überleben“.

Es gibt Hunde, die eine größere Neigung zur Ängstlichkeit haben, und bestimmte Reize als sehr bedrohlich empfinden. Während andere Hunde in gleicher Situation überhaupt keine Reaktionen zeigen.

Problematisch ist es bei ängstlichen Hunden, dass Reizauslöser sogar auf andere Reize erweitert werden können. Es kann zu einer Angstgeneralisierung kommen. Besonders problematisch ist die Geräuschangst. Denken wir zum Beispiel an Sylvesterböller. Manche Hunde entwickeln aus dieser Angstsymptomatik  möglicherweise weitere Ängste, die sich dann beispielsweise auch bei Gewitter zeigen können. Andere Fellnasen zeigen wiederum überhaupt keine Reaktionen.

Oftmals besteht sogar ein direkter Zusammenhang zwischen Ängsten und Aggressionen. Fellnasen, die unter zum Beispiel unter Trennungsängsten, Geräuschängsten leiden, können eine höhere Neigung zu aggressivem Verhalten entwickeln.

 

Wir sollten ängstliche Verhaltensweisen bei unseren Hunden sehr früh erkennen, um festzustellen, wir unser Hund so „tickt“. Damit haben wir die Möglichkeiten entgegenzuwirken, insbesondere mit fachlicher Unterstützung.

 

Wenn wir und unsere Hunde sehr viele Jahre unser Leben miteinander leben, so fallen uns vielleicht die Eine oder Andere eigentlich offensichtliche Veränderung des Verhaltens nicht sofort auf, obwohl die Verhaltensveränderungen doch ziemlich offensichtlich sind.

 

Manche Hunde verändern ihr Verhalten im Laufe ihres Lebens, manche als Senior, andere bleiben einfach bis in hohe Alter weniger ängstlich.

Gerade das zunehmende Alter, das wissen und kennen wir alle von unseren Hunden, bringt so manche Verhaltensveränderung mit sich, die wir zunächst einfach nicht verstehen. Ja, auch deshalb, weil wir wir es vielleicht nicht sofort wahrnehmen.

 

Gerade unser „Senior-Hund“ zeigt Ängste auch deshalb, weil sich sein Körper verändert. Gründe dafür können sein: Schmerzen, veränderte Reizverarbeitung, verändertes Reaktionsmuster auf Reize oder organische Erkrankungen, das Seh- und Hörvermögen lässt nach.

Für uns gilt immer: beobachten, wahrnehmen und gegebenenfalls reagieren.

 

Wichtig dabei, immer ruhig bleiben, auch wenn wir Veränderungen bemerken, die uns verunsichern. Denn, wir dürfen nicht vergessen, unsere eigene Stimmung beeinflusst auch die Bewertung einer Situation. Wenn wir also Stress, Unbehagen und Ängstlichkeit verspüren, bewerten wir anders, als wenn wir gelassen sind. Und, unsere Stimmung überträgt sich auf unseren Hund.

 

Wir müssen auch unterscheiden zwischen objektiver Wahrnehmung und der Interpretation einer Situation. Manchmal neigen wir dazu, dass wir etwas wahrnehmen und mit irgendwelchen Erkenntnissen, oder etwas das wir von "Hören-Sagen" erfahren haben, vermischen. Im Ergebnis erkennen wir nicht mehr die  Realität, sondern es bleibt im Ergebnis eine Interpretation.

 

Objektive Wahrnehmungen sind zum Beispiel: das Blinzeln, das Aufstellen der Rückenhaare, gähnen, schmatzen, angespannte Muskulatur, die Rute ist zwischen den Hinterläufen eingeklemmt, schneller Herzschlag, flache und schnelle Atmung, Hecheln.

 

Panikstörungen (Panikattacken)

Dabei handelt es sich um sehr plötzlich, auch wiederkehrende Attacken von Angst. Solchen Attacken beginnen sehr abrupt. Unsere Fellnase ist dann nicht ansprechbar. Wichtig ist in solchem Moment, ja, auch wenn es nicht einfach ist: Ruhe bewahren, keinen Stress verbreiten! Wir können dann nur DA sein! Wir erreichen sie/ihn wahrscheinlich auch nicht mit Worten und anderen Zuneigungsgesten. Vor allem immer bedenken, dass es sogar möglich sein kann, dass unser Hund „aus Panik-Angst“ sogar zubeißen kann.

Es gibt leider in solchen Situationen nicht die Lösung, um die Panikattacke zu beenden.

 

SEHR WICHTIG, wir müssen auch hier auf Nuancen achten:

Wenn wir medizinische Laien von einer Angst-Panik-Attacke ausgehen, könnten sich auch andere Erkrankungen dahinter verbergen. Beispielsweise, wenn unsere Fellnase krampft, Bewegungsstörungen, oder Bewusstseinseinschränkungen zeigt. Möglich wäre das sogar ein epileptischer Anfall.

 

Eine Epilepsie zeigt sich u.a.:

Unruhe, Rückzug, Schlecken, Speicheln, erhöhter Harndrang, Bewusstlosigkeit, Muskelversteifung, Krämpfe und Zuckungen, Winseln, Benommenheit, Desorientierung, Erschöpfungszustand, Störungen des Gleichgewichts, Sehstörungen. Es treten nicht alle Symptome gleichermaßen auf oder gar zeitlich!

Deshalb ist es wirklich sehr wichtig darauf zu achten, ob bestimmte Symptome oder mehrere vorhanden sind!

 

Wir kennen einige Fälle, in denen im Verlaufe einer Panikattacke, die Hunde-Eltern ihren Hund beruhigen wollten, streicheln, die Hand auflegen usw. Das Ergebnis war, der Hund hat zugebissen, obwohl er sonst niemals zuvor gebissen hat.

 

Auch kennen wir Fälle, in denen es keine Panikattacke war, sondern tatsächlich ein epileptischer Anfall.

 

Wir sollten es vermeiden unnötig Zeit vergehen zu lassen. Besser, nachdem die Panikattacke oder der epileptische Anfall zuende ist, die Tierärztin/der Tierarzt aufsuchen.