2. Verhaltensveränderungen beim Hund

Hund Verhaltensweisen

Wenn eine Störung des Verhaltens festgestellt werden soll, so muss das grundlegende Normalverhalten als Vergleichsobjekt herangezogen werden. Ansonsten sind Abweichungen wohl kaum feststellbar.

 

Eine „Vergleichsgröße aller Hunde“ bezogen auf das Verhalten des einzelnen Hundes wird als Basis kaum herangezogen werden können. Denn, Hunde sind individuell von ihren Charaktereigenschaften unterschiedlich. Ihre Reaktionen auf die Umwelt, auf Stressoren, Trigger usw. sind nicht auf alle bezogen gleich. Zudem auch die genetischen Veranlagungen nicht.

 

Das bedeutet, dass wir unseren Hund gut kennen müssen, den psychologischen Zustand, die grundlegenden Verhaltensweisen und auch die Verhaltensentwicklungen sowie die Veränderungen insgesamt.

 

Wir Menschen neigen zu einer oftmals vermenschlichenden Sichtweise auf unsere Hunde. Zu beachten ist jedoch, dass diese Sichtweise durchaus gewisse Grundbedürfnisse eines Hundes nicht berücksichtigt.

 

Hunde sind soziale Wesen, leben in Sozialverbänden, die auch hierarchische Strukturen aufweisen. Daraus resultieren Rollen im Sozialverband, geprägt von Kooperation, Spielen, Sozialkontakten, auch Rituale, das Lernen, physische und geistige Auslastung u.v.m.

 

Gerade das Lernvermögen von Hunden darf nicht unterschätzt werden. Die soziale Zuwendung durch uns im Lernprozess ist wichtig, dass damit verbundene soziale Miteinander prägt den Hund und der Belohnungsmechanismus findet in der Regel über bestimmte Strategien statt. Beispielsweise als „Futterbelohnung“ oder besonders hervorgehobenes verbales Belohnen. Eine solche Zuwendung ist sehr wichtig.

 

Gerade das verbale Ausdrucksvermögen von uns, über unsere Stimme verdeutlicht einem Hund sehr wohl, ob wir ihm wohlgesonnen sind, oder ihn maßregeln, weil unsere Intonation dies dem Hund verdeutlicht. Ebenso unsere Körpersprache, unsere Gestik und Mimik.

 

Wir lernen unseren Hund über lange Zeit, oftmals seit dem Welpenalter kennen, weil wir in einem sozialen Miteinander mit ihm leben, ihn erleben und auch seine Veränderungen erkennen.

 

Störungen des Verhaltens

Da wir sein Verhalten kennen und auch seine Verhaltenswicklungen, können wir auf unseren Hund bezogen ein von dieser Basic, also dem ursprünglichen Verhalten, abweichendes Verhalten durchaus erkennen. Ob seine körperlichen Veränderungen, seine Ausdrucksweise, seine psychischen Veränderungen oder auch sein Wohlbefinden im Allgemeinen.

 

Einfache Beispiele:

* Wenn dein Hund bisher an Sylvester immer ruhig und entspannt war, und plötzlich ängstlich und gestresst reagiert, so wird dir das sehr offensichtlich auffallen.

* Oder, wenn dein Hund bisher das Gassi-gehen geliebt hat und von heute auf morgen sich verweigert, so ist das klar erkennbar.

* Genauso, wenn dein Hund plötzlich das Fressen von Trockenfutter verweigert, so ist das klar sichtbar.

 

Demzufolge liegen Störungen des Verhaltens vor, die physisch oder je nach Reaktion auch psychische Gründe haben können.

 

Manche Verhaltensveränderungen liegen darin begründet, dass dein Hund möglicherweise körperlich und/oder geistig unterfordert ist. Eine Unterforderung kann zu Verhaltensveränderungen führen. Zum Beispiel zu Zerstörungsdrang, Lethargie, auch Aggressionen sowie vermehrtem Bellen, Belecken des Körpers u.a.

 

Zu einer artgerechten Haltung gehören auch der Kontakt zu Artgenossen, da Hund sehr gesellig sind und das Leben in einem Rudel ihnen wichtig ist.

 

Andere Verhaltensveränderungen können auf Erkrankungen hindeuten, die wir als Hunde-Eltern ernst nehmen sollten.

 

Wenn dein Hund plötzlich ungern Gassi geht, so könnte das auf eine orthopädische Erkrankung hindeuten.

Frisst dein Hund kein Trockenfutter, so könnte er Zahnschmerzen haben.

Regiert dein Hund auf einmal dir gegenüber aggressiv und schnappt zu, wenn du ihn anfassen möchtest, so könnte er Schmerzen haben.

 

Es ist sehr wichtig unseren Hund gut zu kennen, auch seine Verhaltensentwicklungen, die Veränderungen und ihn achtsam zu beobachten, falls sich Änderungen einstellen.

 

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